bauherr
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rené + isabelle curschellas, selzach
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architekt
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remo bill, grenchen
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baukosten
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chf 900’000
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bauzeit
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1998
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situation
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das grundstück wird begrenzt vom dorfbach auf der ostseite und der grundstückgrenze der nachbarliegenschaft auf der westseite. der standort des baukörpers wurde bewusst so gewählt, dass er sich schlicht und unauffällig in das dorfgefüge von selzach einfügt. das wohnhaus hat eine konsequente nord-süd-situierung. diese unterstützt die trennung zwischen der zugangssituation und dem privaten aussenraum. der alte baumbestand wurde belassen. die verglasten fensterfronten auf der südseite bewirken optisch die erweiterung des wohnraumes in den aussenraum. die erschliessung erfolgt über einen privatweg – parallel mit dem dorfbach – zum vorgelagerten auto- und velounterstand.
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konstruktion
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das untergeschoss wurde in stahlbeton erstellt. ab der erdgeschossdecke folgt die konstruktion in holzelementbauweise. die wände sind vorfabrizierte holzelemente, die auf der baustelle zusammengefügt wurden. die äussere fassadenhaut ist hinterlüftet und besteht aus einer rohen lärchenschalung. das tragsystem ist aus verleimten holzträgern und holzstützen. der horizontalraster beträgt 330 cm, resp. 110 cm. die deckenkonstruktion – eine sichtbare brettstapeldecke – ist das tragelement der erdgeschossdecke. die inneren wände sind nichttragend und wurden ebenfalls in holzelementbauweise erstellt. das satteldach - ohne dachvorsprung - wurde als kaltdach konzipiert und ist mit schwarzem well-eternit gedeckt. die innere treppenanlage, aus feuerverzinktem stahl mit buchentritten sowie einem chromstahlgeländer, ist das interne verbindungselement. eine feuerverzinkte stahlkonstruktion, mit alu-wellblech gedeckt, bildet den auto- und velounterstand.
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innenausbau
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im erdgeschoss sind die bereiche wohnen, essen und küche als einraum konzipiert, wobei das holzrastermass die offenen raumzonen strukturiert. im westlichen bereich des hauses wurde ein büro eingerichtet. im obergeschoss sind die schlafräume gegen süden ausgerichtet. ein balkon verbindet diese räume. das bad und die treppenanlage mit dem korridor sind an der nördlichen fassade angeordnet. ein durchgehendes oblicht-band sowie verglaste gebäudeecken erhellen den rückwärtigen bereich. die holzelementwände sind mit glasfasertapeten belegt und weiss gestrichen. die sichtbare brettstapeldecke bildet zugleich den bodenbelag des obergeschosses. die trittfläche dieser decke wurde geschliffen und gewachst.
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heizung
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die heizanlage besteht aus einer gastherme mit einem boiler für die warmwasseraufbereitung. im erdgeschoss hat es eine bodenheizung und im obergeschoss radiatoren. die grossen glasfronten an der südfassade sorgen für passive sonnenenergienutzung dieses niedrigenergiehauses.
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umgebung
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das haus und der garten nehmen rücksicht auf den alten baumbestand und den nahen bach. der zugangsweg und der vorplatz sind asphaltiert. ein trockenbiotop mit aarekies führt zum südlich gelegenen aussenraum. die bestehende gartenanlage wurde mit naturgehölz ergänzt. die vorhandene naturwiese wurde belassen und den neuen verhältnissen angepasst.
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publikation
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heft raum und wohnen 1991, etzel-verlag ag, 6330 cham, titel: «holzhaus im baumgarten»
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