Leserbrief
Wettbewerbsergebnis künstlerische Gestaltung Neubau Bürgerspital Solothurn
Die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse für die künstlerische Gestaltung des Neubaus Bürgerspital Solothurn habe ich mit Interesse besichtigt. Als Politiker und Architekt unterstütze ich es, dass bei öffentlichen Bauten die «Kunst am Bau» ein wichtiges Element bleibt!
Mit der Auswahl der Kunstprojekte durch die Jury bin ich nur zum Teil einverstanden. Die grossen Qualitätsunterschiede bei den eingegangenen Projekten überraschen mich. Zumal die Kunstschaffenden ja aufgrund eines Einladungsverfahrens teilgenommen haben. Bei den meisten Projekten fehlt mir der überzeugende Bezug zum Standort resp. zum Thema Spitalalltag.
Befremdlich waren für mich zudem die Wahl des Ausstellungsortes in der Pädagogischen Fachhochschule Solothurn und die kurze Ausstellungsdauer von drei Tagen.
Ein öffentlicheres Wettbewerbsverfahren hätte zu einer vielfältigeren Auswahl der Projekte geführt. Ich kann mir auch vorstellen, dass Solothurner Kulturschaffende, die nicht eingeladen wurden, mit grosser Motivation an die Arbeit gegangen wären.
Die Kulturverantwortlichen vom Kanton und die Jury haben mit dem gewählten Auswahlverfahren jedoch andere Schwerpunkte gesetzt. Das Resultat ist bekannt und ersichtlich.
Ich hoffe, dass solche Verfahren für die künstlerische Ausstattung von kantonalen, öffentlichen Bauten im Kanton Solothurn immer wieder kritisch überprüft werden. Ein nachahmenswertes Verfahren zeigen die gut strukturierten Wettbewerbe von öffentlichen Bauten des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverbandes sia.
Nicht zuletzt geht es bei der Kunst am Bau ja auch um die überzeugende Verwendung von Steuergeldern.
Remo Bill, SP Kantonsrat, Grenchen