KR-Sitzung, Mittwoch, 02. September 2025

Traktandum 4
Neubau «KAPO-Stützpunkt» in Oensingen; Bewilligung eines Verpflichtungskredites

 

Geschätzter Kantonsratspräsident
Geschätzte Regierung
Liebe Kolleginnen und Kollegen
Geschätzte Anwesende

Die derzeitige Infrastruktur der KAPO, zum Bewältigen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, ist den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Nebst Platzmangel sind mehrere Dienste in ungeeigneten Mietliegenschaften  untergebracht. Es fehlen die Infrastruktur und technischen Einrichtungen für zum Beispiel die Aus- und Weiterbildung. Die Folge davon sind ineffiziente Betriebsabläufe und Prozesse.

Mit dem Neubau werden die erwähnten Schwachstellen eliminiert und die Rahmenbedingungen geschaffen, die den heutigen und künftigen Anforderungen gerecht werden.

Es werden elf Dienste mit über 150 Mitarbeitenden an einem Standort vereint. Das bedeutet: kürzere Einsatzzeiten, bessere Koordination, direkter Austausch, zeitgemässe Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Nur so können die steigenden Anforderungen an Kriminalitätsbekämpfung, Sicherheit und Verkehrskontrolle auch in Zukunft gewährleisten werden.  

Es wird nachhaltig in Eigentum investiert statt in Miete. Die jetzige Mietsituation ist weder effizient noch langfristig tragbar. Der Neubau schafft klare Strukturen, senkt mittel- bis langfristig die Betriebskosten und sichert die Flexibilität über Jahrzehnte. 

Mit rund 60 % der Nutzfläche unterirdisch wird sehr sorgfältig mit dem Boden umgegangen. Oberirdisch bleibt eine Ausbaureserve von 7’500 m² erhalten - ein Mehrwert für kommende Generationen. Diese Ausbau- und Reservepotenziale garantieren den Werterhalt und eine Wertsteigerung der Investition. Jeder Franken ist langfristig angelegt und bringt Mehrwert für den Kanton.

Mit dem Projekt wird das anspruchsvolle Raumprogramm mit einem ansprechenden, kompakten Gebäude mit zeitgemässem architektonischem Ausdruck und nachhaltiger Konstruktion umgesetzt.

Es wurde bewusst auf eine Hybrid-Holz-Beton-Bauweise gewählt, welche ca. 40 % weniger CO2 verursacht als eine konventionelle Massivbauweise. Der Anschluss an den CO2-neutralen Wärmeverbund Oensingen, ergänzt mit Photovoltaikanlagen, sorgt für eine weitgehend klimaneutrale Energieversorgung. Dieses Projekt erfüllt die strengen Standards des nachhaltigen Bauens (SNBS) und ist somit auch ein Bekenntnis zu den Klimazielen des Kantons.

Die gewählte Konstruktion, Stahlbeton und Holzbau mit dem Stützenraster verspricht ein effizientes Tragsystem. Der Stützenraster gewährt eine flexible und reversible Nutzung bis in die Obergeschosse.

Das Projekt wurde in einem öffentlichen, transparenten Qualitätsverfahren nach SIA erarbeitet. Eine Fachjury mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten hat die Lösung beurteilt und optimiert. Wir haben heute ein Projekt in der Hand, das in jeder Hinsicht überzeugt - funktional, architektonisch und ökologisch.

Die Baukosten für das Bauvorhaben wurden anhand der im Hochbau gängigen, detaillierter Berechnung nach Baukostenplan BKP ermittelt.

Die SIA Kennzahlen, wurden auch mit anderen ähnlichen Projekten verglichen und zeigen die Richtigkeit der Kosten für das Bauvorhaben auf. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung dazu wurde extern überprüft und als gut befunden.

Dieser Neubau ist zwingend. Er ist die Grundvoraussetzung für eine moderne Polizeiarbeit, er sichert die Handlungsfähigkeit unserer Kantonspolizei, er stärkt unsere Sicherheit, er nutzt unsere Ressourcen effizient und er erfüllt höchste ökologische Standards des Kantons Solothurn.


Remo Bill, Kantonsrat SP, Grenchen